Der 1. Advent steht quasi vor der Tür und die tigerliche Höhle hat sich in den letzten Tagen weihnachtliches Flair angeeignet. Frau Tiger hat aus dem Keller die riesigen Weihnachtskisten in die Wohnung geschleppt und sich im dekorativen Sinne ausgetobt. So weit so gut.
Nun ist es in der Vorweihnachtzeit nun einmal so, dass es Menschen gibt, die halt eben "noch mal schnell vorbeischaun" wollen, weil man möchte einander ja vor dem Fest und dem Jahreswechsel nochmals sehen. Manche Menschen belassen es aber nicht bei dem schnell mal vorbeischauen, sondern reisen extra aus Bayern an und verbringen das Wochenende in Wien bei uns. So dieses Wochende.
Ich habe nun begonnen die letzten Vorbereitungen zu treffen: dort entstaubt, da gewischt, Bad und W.C. glänzend und duftend gemacht und - unter anderem - auf die frisch überzogende Schlafstätte des nahenden Besuchs, jeweils auf den Kopfpolster, Lindtkugeln gelegt.... zwegens dem Willkommen Heißen und dem Betthupferl und so. Es soll ja an nix mangeln.

Ich schuadl nun weiter durch die Wohnung und schwinge den Staubsauger, vor dem sich unsere graue Wölfin Anouk übrigens panisch fürchtet.
Als ich nun mit dem tösenden Ungetüm die letzte Runde im Vorzimmer gedreht habe, mache ich mich auf die Suche nach meinem Hundetier, um das haarige Ungetüm nach überstandenen Staubsaugattacken tröstend in die Arme zu schließen. Ich suche und rufe - keine Antwort, kein Hervortapsen aus irgendeinem Eck, kein Wedeln mit dem Puschelschwanz..
Schließlich lande ich im vorbereiteten, perfekten Gästezimmer und was sehen meine Äuglein?
Mein Hund liegt seelenruhig ausgestreckt im frischen Bett und zieht sich eben gerade genüßlich die zweite Lindtkugel rein, die er voher fein säuberlich, ohne das Papier zu zerrupfen - schließlich ist man ja vorsichtig mit der Beute - ausgepackt hat.
Das DONNERWETTER war dementsprechend. Die Wölfin würdigt mich keines Blickes mehr.
Und ich sitz jetzt da und kann mich eines kleinen Lächelns nicht erwehren.